Wasserstoff-Speicher

Wasserstofftechnologien in der Energiewende


Wasserstoff ist ein Gas und global reichlich vorhanden. Allerdings ist das Molekül fast ausschließlich in chemischen Verbindungen gebunden. Wasserstoff wird gewonnen, indem man Wasser (H2O) in Sauerstoff (O) und Wasserstoff (H2) aufspaltet.  Um das Molekül H2 abzuspalten wird viel Energie benötigt. Geschieht dies mit Hilfe elektrischen Stroms, spricht man von Elektrolyse. Wasserstoff ist ein flexibel einsetzbarer und  transportierbarer Energieträger.

Wird Wasserstoff mit erneuerbaren Energien hergestellt, ist er zudem klimafreundlich. Experten sprechen dann vom „Grünen Wasserstoff“. Klimafreundlich hergestellter Wasserstoff ermöglicht es, die CO2-Emissionen vor allem in Industrie und Verkehr zu verringern. Wasserstoff wird zukünftig eine wesentliche Rolle im Energiesystem einnehmen. Die Entwicklung und die Anwendung von Wasserstofftechnologien werden einen wesentlichen Beitrag für viele zukunftsfähige Arbeitsplätze und neue Wertschöpfungspotenziale leisten.

HyLand – Wasserstoffregionen in Deutschland

„HyLand – Wasserstoffregionen in Deutschland“ ist ein 2019 vom Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) ausgerufener Wettbewerb, der Akteure in allen Regionen Deutschlands motiviert, Konzepte mit Wasserstoffbezug zu initiieren, zu planen und umzusetzen. Ziel des Wettbewerbs ist es, die innovativsten und erfolgversprechendsten regionalen Konzepte zu identifizieren und zu fördern. Auch Mecklenburg-Vorpommern hat einige Wasserstoff-Leuchttürme vorzuweisen:


Rügen-Stralsund ist HyPerformer-Region

Die Region Rügen-Stralsund trägt seit April 2023 – nach dem Vorgängerprojekten HyStarter  und HyExperts –  den Titel HyPerformer und ist damit in ihrem Rang als Wasserstoffregion des Wettbewerbs „HyLand“ weiter aufgestiegen. Als eine von nur neun Regionen im gesamten Bundesgebiet wurde Rügen-Stralsund 2019 von der Nationalen Organisation Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie (NOW) zur Wasserstoffregion HyStarter ausgewählt. Anschließend startete die Region in einen Strategieprozess, um eine Vision zu entwickeln, Handlungsfelder zu definieren, ausgewählte Standorte und Technologiekonzepte zu analysieren sowie eine Roadmap bis 2030 zu beschließen, die ein Bündel an künftig umzusetzenden Maßnahmen beschreibt. Die Ergebnisse des Projekts HyStarter sind in einer Studie zusammengefasst.

Im Januar dieses Jahres bewarb sich der Landkreis Vorpommern-Rügen im Rahmen der HyPerformer-Auslobung des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr (BMDV) um Fördermittel in Höhe von 13,85 Mio. Euro zum Ausbau der Wasserstoffwirtschaft, die in der Region gemeinsam mit Partnern vorangetrieben werden soll. Im feierlichen Rahmen des 2. HyLand Symposiums in Berlin wurde die Gewinner-Urkunde mit einer zu beantragenden Summe von bis zu 15 Mio. durch Bundesminister Dr. Volker Wissing an Landrat Dr. Stefan Kerth überreicht.

Wasserstoff-Mission der Region Rügen-Stralsund

Bis Ende 2025 sollen mithilfe der Fördersumme sorgfältig aufeinander abgestimmte Projekte im Landkreis umgesetzt werden. So wird im Stralsunder Gebiet „Am Hohen Graben“ eine Wasserstoff-Tankstelle entstehen, an der neben lokal ansässigen Spediteuren auch Brennstoffzellen-Busse der Verkehrsgesellschaft Vorpommern Rügen betankt werden sollen. Im Zuge des Antrags ist auch das Fördergeld für zwölf solcher Fahrzeuge vorgesehen, die sowohl im Stadtgebiet Stralsund als auch im Umland für emissionsarmen und CO2-neutralen Nahverkehr sorgen werden.

Bereits jetzt liegt im Seehafen Mukran ein Versorgungsschiff, welches den Transport der Betriebs- und Wartungsmannschaften an die großen Offshore-Windparks vornimmt und dabei auch auf den Betrieb mit Wasserstoff umschalten kann, der dann ebenfalls aus der Region kommen und per Spezialtrailer geliefert werden wird. Zur Herstellung dieses Energieträgers entsteht in der Nähe der Tankstelle eine Elektrolyse-Anlage, die mit 100 % Erneuerbaren Energien aus dem Umland betrieben wird. Das Gesamt-Projektbudget liegt, unter Berücksichtigung der zusätzlichen Investitionen durch die Wirtschaftspartner, bei etwa 25 Mio. Euro. Weitere Verkehrsträger, so auch ein Ausbau der Brennstoffzellen-Busflotte, werden in Betracht gezogen. Zudem soll es zukünftig für alle Bürgerinnen und Bürger möglich sein, den öffentlichen Teil der Wasserstoff-Tankstelle zu nutzen. Der Fahrzeug-Markt bietet bereits heute entsprechende Modelle im PKW-Segment an.

In HyPerformer-Regionen haben sich bereits erste Wasserstoffnetzwerke, Infrastrukturen und Projekte etabliert. Die HyPerformer-Förderung richtet sich daher an regionale Projektkonsortien, die bereits über Feinkonzepte zum Einsatz von Wasserstofftechnologien verfügen und nun einen Rollout der Technologie anstreben.

15 Mio. Euro Fördermittel des Bundes für den Ausbau der heimischen Wasserstoffwirtschaft
Landrat Dr. Stefan Kerth freut sich gemeinsam mit Mitarbeitern der Kreisverwaltung und weiteren Netzwerkpartnern Vorpommern-Rügens © Landkreis Vorpommern-Rügen

Neubrandenburg und Landkreis Mecklenburgische Seenplatte sind HyStarter-Region

Die Vier-Tore-Stadt Neubrandenburg und der Landkreis Mecklenburgische Seenplatte wollen im Rahmen des HyStarter-Projektes gemeinsam ermitteln, wie die Wasserstofftechnologie in unserer Region gewinnbringend eingesetzt werden kann. Von zentralem Interesse ist dabei, welche Rolle Wasserstoff für den Klimaschutz, die Wärmeversorgung, die Stromspeicherung und vor allem die Mobilität spielen kann und unter welchen Bedingungen der Einsatz von Wasserstoff in unserer Region im Allgemeinen möglich ist.

Wasserstoff-Mission der Region Neubrandenburg/MSE

  • Aufbau einer landkreisweiten Wasserstoffinfrastruktur mit autarken Energielösungen
  • Grüne Wasserstoffproduktion aus bestehenden lokalen Wind-& Solarparks im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte
  • Schaffung von grünen Gewerbe- & Wohngebieten
  • Wasserstofferzeugung für lokale und regionale Mobilität im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte
  • Wasserstoff & Tourismus; Impulse für die Binnenschifffahrt in der Seenlandschaft
Im Juni 2023 Abschlussbericht vorgelegt

Die umfangreiche Abschlussbewertung zeigt, dass die Stadt Neubrandenburg und die umliegende Region ausgezeichnete Voraussetzungen für die Erzeugung erneuerbarer Energien besitzen. Darüber hinaus besteht ein erhebliches Potenzial für den Aufbau einer Wasserstoffwirtschaft in der Vier-Tore-Stadt Neubrandenburg und dem Landkreis. In Zukunft könnte die Region sogar zu einem Exportzentrum für Wasserstoff werden, vorausgesetzt, die erforderliche Infrastruktur wird entwickelt.

In einer offenen Zusammenarbeit von regionalen Interessenvertretern und Unternehmen wurden Handlungsfelder identifiziert und erste Projekte ins Leben gerufen. Potenziale liegen insbesondere in der Schaffung von Wasserstofftankstellen, der Optimierung der Abfalllogistik sowie der Verbesserung der Energieversorgung von Gebäuden. Auch die Einbeziehung von Wasserstoff in die Standortentwicklung wurde erörtert. Die Verfügbarkeit von Flächen und erneuerbaren Energien stellen erhebliche Standortvorteile dar, die in die Ansiedlungsstrategien für Industrie und Gewerbe einfließen werden.

Die Kategorie „HyStarter“ markiert den ersten Schritt im HyLand-Wettbewerb des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr. Die Koordination dieses Wettbewerbs erfolgt durch die NOW GmbH, während die Umsetzung vom Projektträger Jülich (PtJ) verantwortet wird. Weitere Informationen sowie den Bericht finden Sie unter https://www.neubrandenburg.de/HyStarter


Wismar ist HyStarter-Region

Das von den Stadtwerken Wismar initiierte Wasserstoffnetzwerk „HyStarter für die Region Wismar“ hat am 18.04.2023 im Rathaus der Hansestadt Wismar den Ergebnisbericht mit den entwickelten Projektkonzepten und Szenarien präsentiert.

Bei den vorgestellten Projekten handelt es sich um konkrete Anwendungsmöglichkeiten von Wasserstoff in der Region, die damit einen Beitrag zur Energiewende und zur Unabhängigkeit von Energieimporten leisten können. Das Projekt HyStarter, dass mit Mitteln des Bundesverkehrsministeriums fachlich begleitet wurde, hat sich Anfang des Jahres 2022 gegründet und seitdem in mehreren Sitzungen die präsentierten Ergebnisse erarbeitet.

Anhand von zwei Projekten, die vom HyStarter-Netzwerk entwickelt und an dem Abend vertiefter dargestellt wurden, ergab sich ein realistischer Eindruck wie, wo und wofür Wasserstoff in der Region zum Einsatz kommen kann. Die präsentierten Projekte zeigten die Bandbreite des möglichen Einsatzes von Wasserstoff auf. Im Endbericht werden weitere Einsatzfelder der Region dargestellt.

Das Netzwerk wurde fachlich von der Spilett New Technologies GmbH aus Berlin begleitet und hat zur Unterstützung und Validierung der Ideen einen Szenarienrechner entwickelt. Die an dem Abend präsentierte Kalkulation zeigte, dass mit den Ansätzen eine ökonomisch sich selbst tragende Wasserstoffwirtschaft aufgebaut und für die Region eine hohe wirtschaftliche Wertschöpfung und hohe CO2-Einsparungen erzielt werden kann.

Wasserstoff-Mission der Region Wismar

  • Aufbau und Entwicklung einer Wasserstoffwirtschaft für die Region
  • Erzeugung von grünem Wasserstoff durch Elektrolyse auf Basis der bereits vorhandenen Freiflächensolaranlagen und Windparks
  • Einsatz von Wasserstoff als Ersatz von Erdgas in der Holzverarbeitung
  • Brennstoffzellenbetriebene Fahrzeuge in der Hafenlogistik
  • Wasserstoff als Energieträger für Schiffsantriebe
  • Brennstoffzellenbetriebene Busse für den Regionalverkehr Nordwest Mecklenburg
  • Einsatz von Wasserstoff in der Nahwärmeversorgung

In HyStarter-Regionen  werden jeweils ein Jahr lang fachlich und organisatorisch bei der Entwicklung eines regional zugeschnittenen Wasserstoffkonzepts und der Herausbildung eines Akteursnetzwerks beraten und unterstützt. Die regionalen Netzwerke aus Politik, kommunalen Betrieben, Industrie, Gewerbe und Gesellschaft entwickeln gemeinsam Konzeptideen und Projekte im Verkehr, aber auch in den Bereichen Wärme, Strom und Speicher.

Auszug aus der LEKA MV - Expertenliste

Wasserstoffthemen
Ministerium für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit MV
Hannah Kusche
Schloßstraße 6-8
19053 Schwerin
Telefon: 0385 588-15542
E-Mail: hannah.kusche@em.mv-regierung.de

Wasserstoffenergiecluster Mecklenburg-Vorpommern e.V.

 

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