Große Beteiligung und wertvolle Impulse für Kommunen in Mecklenburg-Vorpommern
Wie können Kommunen den Klimaschutz finanzieren? Welche Programme unterstützen beim Einstieg, bei der Planung oder bei konkreten Investitionen? Und wie behält man bei der Vielzahl an Fördermöglichkeiten den Überblick? Diese Fragen standen im Zentrum der Informationsveranstaltung „Fördermittel für den Klimaschutz“, die am 11. November in Neustrelitz stattfand. Fast 100 Vertreter*innen aus Kommunalverwaltungen, Ämtern und öffentlichen Einrichtungen nahmen teil – ein starkes Zeichen für das wachsende Interesse am Thema.

Das Orgateam der Veranstaltung mit Gudrun Stark (Kommunalberaterin der LEKA MV), Stefanie Beitz (Fördermittelberaterin im Leea), Jonathan Metz (Kommunalberater der LEKA MV), Carla Fee Weisse (Kommunalberaterin der LEKA MV), Jens Bieker (Fördermittelberatung bei der Agentur für kommunalen Klimaschutz) und Nikola Hefner (Fördermittelberatung bei der Agentur für kommunalen Klimaschutz). (v.l.n.r.) © LEKA MV
Organisiert wurde die Veranstaltung von der Agentur für kommunalen Klimaschutz, der Fördermittelberatung im Landeszentrum für erneuerbare Energien, sowie der LEKA MV, unterstützt durch das Ministerium für Klimaschutz, Landwirtschaft, ländliche Räume und Umwelt Mecklenburg-Vorpommern, das auch fachliche Impuls beitrug.
Ein lebendiger Auftakt und ein Blick in die Praxis
Bereits beim Ankommen – bei Kaffee, Tee und ersten Gesprächen – zeigte sich die positive Stimmung. Viele Teilnehmende nutzten die Gelegenheit, um sich kennenzulernen oder erste Fragen zu platzieren.
Zur offiziellen Eröffnung begrüßten Andreas Grund, Bürgermeister von Neustrelitz, und Jens Bieker von der Agentur für kommunalen Klimaschutz die Anwesenden und gaben einen ersten Einblick in Zielsetzung und Aufbau des Tages. Ein kurzes Kennenlernen half anschließend dabei, die unterschiedlichen Perspektiven der Teilnehmenden sichtbar zu machen – von kleinen Gemeinden über große Städte bis hin zu Ämtern.
Förderprogramme im Fokus – ein umfassender Überblick
Ein wichtiger Baustein des Vormittags war die Vorstellung der Förderschwerpunkte der Nationalen Klimaschutzinitiative (NKI).
Jens Bieker und Nikola Hefner erläuterten, wie Kommunen über die NKI Unterstützung erhalten können – sei es für Personalstellen wie Klimaschutzmanager*innen, Konzepte und Machbarkeitsstudien oder konkrete Investitionen in Energieeffizienz und Klimaschutz. Besonders interessant war für viele, wie breit das Spektrum der förderfähigen Maßnahmen tatsächlich ist.
- Henry Moss aus dem Umweltmisterium stellte die Landesfördermittel für den Klimaschutz in Kommunen vor. | © LEKA MV
- Axel Papendieck stellte die KfW-Förderprogramme für den Klimaschutz vor. | © LEKA MV
- Dr. Beatrix Romberg, Referatsleiterin im Ministerium für Klimaschutz, Landwirtschaft, ländliche Räume und Umwelt | © LEKA MV
Landesförderung & Klimaverträglichkeitsgesetz MV
Nach der Mittagspause ging es mit einem starken landespolitischen Schwerpunkt weiter. Dr. Beatrix Romberg und Henry Moß vom Ministerium für Klimaschutz, Landwirtschaft, ländliche Räume und Umwelt Mecklenburg-Vorpommern gaben einen aktuellen Überblick über die Fördermöglichkeiten des Landes Mecklenburg-Vorpommern, die von Energieeffizienz über kommunale Klimaanpassung bis hin zu innovativen Modellprojekten reichen. Zudem stellten sie die wesentlichen Inhalte des Klimaverträglichkeitsgesetzes Mecklenburg-Vorpommern vor. Das Gesetz wird künftig eine wichtige Rolle bei der strategischen Ausrichtung kommunaler Klimaschutzmaßnahmen spielen. Viele Teilnehmende nutzten die anschließende Diskussion, um Fragen zur praktischen Umsetzung und zu möglichen Auswirkungen auf ihre eigenen Planungen zu stellen.
KfW-Förderprogramme – Investitionen erleichtern
Im Anschluss präsentierte Axel Papendieck von der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) einen Überblick über die aktuellen Förderprogramme der KfW.
Im Fokus standen insbesondere Programme für kommunale Infrastruktur, energetische Sanierung, erneuerbare Energien sowie das Aktionsprogramm ANK Natürlicher Klimaschutz. Spannend dabei war die Betrachtung, wie sich Bundes- und Landesförderprogramme sinnvoll kombinieren lassen.
Individuelle Beratung – großer Andrang an den Info-Points
Ein Highlight des Nachmittags waren die zahlreichen Info-Points, an denen sich die Teilnehmenden individuell beraten lassen konnten. Vertreten waren:
- Agentur für kommunalen Klimaschutz
- Kampagne „MV tut was“
- KfW
- Landesenergie- und Klimaschutzagentur Mecklenburg-Vorpommern (LEKA MV)
- Landesförderinstitut (LFI) MV
- Landeszentrum für erneuerbare Energien (Leea)
- Regionalbüro Aktionsprogramm Natürlicher Klimaschutz (ANK)
- Klimaschutzmanagerin Janine Tebbe im Austausch mit Fördermittelberater Matthias Grassow | © LEKA MV
- Stefanie Beitz im Gespräch mit einer Kommunalvertreterin | © LEKA MV
- Kommunalberaterin Gudrun Stark im Gespräch mit einer Teilnehmerin | © LEKA MV
- Igor Kolomiyets Klimaschutzkoordinator im Landkreis Nordwestmecklenburg im Gespräch mit dem Landesförderinstitut I © LEKA MV
- Dr. Annette Teltewskoi aus dem Umweltministerium im Gespräch mit Klimaschutzmanager Sören Meier | © LEKA MV
- Dr. Beatrix Romberg im Gespräch mit Kommunalvertretern. | © LEKA MV
An allen Info-Points herrschte reger Betrieb. Viele Kommunen brachten konkrete Vorhaben mit – von Liegenschaftssanierungen über Wärmeplanung bis hin zur Etablierung des Klimaschutzmanagements als Personalstelle. Entsprechend detailliert waren die Beratungen. Dabei zeigte sich sehr klar: Für Kommunen lohnt es sich, frühzeitig in Fördermittelrecherche und Konzepte zu investieren. Viele Teilnehmende waren überrascht, wie vielfältig die Aufgaben eines/einer Klimaschutzmanager*in sind und wie zentral diese Rolle für kommunale Vorhaben inzwischen geworden ist.
Erfahrungsaustausch: Herausforderungen gemeinsam lösen
Am späten Nachmittag folgte ein offener Erfahrungsaustausch zur Finanzierung von Klimaschutz- und Klimaanpassungsmaßnahmen. Hier zeigte sich erneut die Stärke der Veranstaltung: Der Austausch war geprägt von Offenheit, Praxisnähe und dem Wunsch, voneinander zu lernen.
Themen waren u. a.:
- typische Stolpersteine bei Förderanträgen
- Personalressourcen und Zuständigkeiten
- Kombination verschiedener Fördertöpfe
- langfristige Perspektiven durch Klimaschutzmanagement
- die Rolle von Kooperationen zwischen Gemeinden und Ämtern
Viele berichteten, dass die Finanzierung oft weniger das Problem sei – sondern die Frage, wer die Maßnahmen strategisch begleitet und auf kommunaler Ebene koordiniert.
- Eindrücke vom Erfahrungsaustausch | © LEKA MV
- Carla Fee Weissse und Jens Bieker beim Erfahrungsaustausch | © LEKA MV
- Teilehmende am Erfahrungsaustausch | © LEKA MV
Mit vielen neuen Impulsen, Kontakten und Ideen endete der Veranstaltungstag. Die Veranstaltung machte deutlich, wie groß der Informationsbedarf ist – und wie entscheidend Beratungsangebote für Kommunen sind. Das rege Interesse zeigt deutlich: Kommunen wollen Klimaschutz aktiv voranbringen – und gut aufbereitete Informationen zu Fördermöglichkeiten sind dafür ein entscheidender Schlüssel. Kommunen können dabei auf die Unterstützung vieler Fachinstitutionen setzen, denn Kommunen benötigen praxisnahe Hilfestellung und Orientierung, sowie ein starkes Netzwerk, um die herausfordernden Aufgaben zu meistern.
Die enge Zusammenarbeit der beteiligten Institutionen und die Vielfalt der Perspektiven haben dazu beigetragen, den Teilnehmenden einen umfassenden und praxisnahen Überblick zu geben. Kommunen können konkrete Schritte in die Wege leiten – sei es eine Förderanfrage, die Beratung zu vertiefen, die Einrichtung einer Personalstelle oder der Start eines neuen Projektes.
Fazit
Am 11. November fand in Neustrelitz die Informationsveranstaltung „Fördermittel für den Klimaschutz“ statt, an der fast 100 Vertreterinnen und Vertreter aus Kommunen, Ämtern und öffentlichen Einrichtungen teilnahmen. Im Mittelpunkt standen die vielfältigen Förderprogramme von Bund, Land und KfW, das Klimaverträglichkeitsgesetz MV sowie praktische Hinweise zur Finanzierung kommunaler Klimaschutzmaßnahmen. Die Teilnehmenden erhielten einen umfassenden Überblick über Einstiegsmöglichkeiten, Personalstellen, Konzepte und Investitionen. An den Info-Points und im offenen Erfahrungsaustausch wurde deutlich, wie wichtig individuelle Beratung, frühzeitige Planung und qualifiziertes Klimaschutzmanagement für erfolgreiche Projekte sind. Die Veranstaltung lieferte zahlreiche Impulse und konkrete Ansätze, die Kommunen in ihren nächsten Schritten unterstützen.












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