Frühjahrstreffen des Klimaschutznetzwerkes MV

Klimaschutznetzwerktreffen; Foto: LEKA MV

Frühjahrstreffen der Klimaschutzmanager/innen in MV

Inspiriert sein durch andere und frische Motivation für den Klimaschutz vor Ort gewinnen – das sind die Ziele der von der LEKA MV seit 2017 halbjährlich organisierten Netzwerktreffen der Klimaschutzmanagerinnen und Klimaschutzbeauftragten in Mecklenburg-Vorpommern. Am 17. April 2023 traf sich das Klimaschutznetzwerk in Schwerin.

Aus zehn Städten des Landes reisten unsere Klimaschutzmanagerinnen und Klimaschutzbeauftragten in die Landeshauptstadt, um sich über den Klimaschutzgesetzgebungsprozess zu informieren und sich endlich wieder in Präsenz lebhaft zu aktuellen Themen austauschen zu können.

Das Klimaschutzgesetz M-V

Am Vormittag stand der Beteiligungsprozess zum Klimaschutzgesetz im Fokus. Frau Dr. Beatrix Romberg vom Ministerium für Klimaschutz, Landwirtschaft, ländliche Räume und Umwelt MV stellte die aktuelle Sektorzielstudie des Leipziger Instituts für Energie GmbH (IE Leipzig) vor. Die einzelnen Sektoren betrachtend wurde ersichtlich, dass auch in Mecklenburg-Vorpommern noch viele Maßnahmen zu entwickeln sind, um die Klimaschutzziele zu erreichen. Diese Maßnahmen werden im Beteiligungsprozess, der gerade stattfindet, evaluiert und werden gegebenenfalls in den Entwurf des Klimaschutzgesetzes Eingang finden. Die Verabschiedung des Gesetzes und des Maßnahmenkataloges ist für 2024 geplant.

Das Energieeffizienzgesetz

Das sich in aller Munde befindliche Energieeffizienzgesetz war ebenfalls Gegenstand des Treffens. Die Neugierde, was dieses Gesetz regelt bzw. den Kommunen vorschreibt, ist groß. Erste Anhaltspunkte aus dem sich zu diesem Zeitpunkt noch im Entwurf befindenden Gesetz, gab Tanja Hansen aus dem Klimaschutzministerium. Demnach sollen Kommunen zwei Prozent Einsparungen beim Endenergieverbrauch pro Jahr erzielen und verpflichtet werden, ihre Energieverbräuche zu melden. Es herrschte Einstimmigkeit, dass diese Vorgabe die Verwaltungen vor große, insbesondere personelle Herausforderung stellen wird. Zeitgleich sah die Gruppe auch die Notwendigkeit dieser Regelung, da diese einen wichtigen Beitrag für das Monitoring auf dem Weg zur Erreichung der Klimaziele darstellt.

Gute Ideen unserer Klimaschutzbeauftragten

Am Nachmittag stellte Jede und Jeder aus der Gruppe seine oder ihre aktuellen Projekte, Herausforderungen und Erfolge vor. Das Schöne bei dieser Vorstellung ist, dass sich immer wieder „Partnerschaften“ finden, denn häufig stehen mehrere gleichzeitig vor dem gleichen Problem.

So hat beispielsweise Dr. Stephan Braun aus Greifswald berichtet, dass er und sein Team gerade Optionsfelder für Photovoltaik-Freiflächenanlagen in Greifswald ermittelt haben. Diese proaktive Herangehensweise gefiel besonders der Klimaschutzmanagerin Luise Lukow aus Boizenburg an der Elbe, die – genau wie Klimaschutzbeauftragter der Stadt Parchim, Georg Balderer – gerade viele Anfragen von Projektierern auf dem Schreibtisch liegen hat.

Kerry Zander aus Rostock wiederum berichtete, dass sie im ersten Quartal 2023 einen Förderantrag für einen Erdwärmespeicher gestellt hat. Außerdem ist die Stadt mit ihrem Wärmeplan zur Wärmewende 2050 vielen Kommunen weit voraus, was auch national für Aufmerksamkeit sorgt. Deshalb hat sich Rostock für einen bundesweiten Wettbewerb beworben. Wir drücken die Daumen, dass eine Kommune erneut einen Titel nach MV holen kann!

Auch die neue Klimaschutzmanagerin für Rehna und Gadebusch, Janine Tebbe, fand schnell Anschluss und hat an diesem Tag viele mögliche Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner kennengelernt, um die Projekte ihrer Vorgängerin weiter voranzutreiben. Auch bei ihr steht das Großprojekt Wärmeversorgung auf der Agenda.

Wie können Klimaschutzmaßnahmen finanziert werden? Eine Lösung dafür wird gerade in Neubrandenburg diskutiert. Die Idee: 10 % des städtischen Haushalts sollen als „Sondervermögen“ für Klimaschutzprojekte (z.B. Gebäudesanierung) eingeplant werden. Diese Gelder könnten dann beispielsweise von den Stadtwerken als Eigenmittel für dringend notwendige Investitionen genutzt werden.

Die kommunale Haushaltsplanung beschäftigt gerade auch die Klimaschutzmanagerin aus Bad Doberan Tina Michel. Es sei schwer, Haushaltsmittel einzuplanen, wenn man noch nicht einschätzen kann, wie sich die Preise für Einzelprojekte (z.B. Installation von kommunalen PV-Dachanlagen) entwickeln werden, sagt sie. Die Stadt plant, sich an einer in Gründung befindlichen Energiegenossenschaft zu beteiligen, die Genehmigung dafür haben sie erst kürzlich von ihrer Kommunalaufsicht erhalten. (Lesen Sie auch unseren Blogbeitrag zu Neuenkirchen)

Die Hansestadt Stralsund wird voraussichtlich im Herbst Verstärkung bekommen. Der Projektträger ZUG hat Nachforderungen für einen Antrag zum Klimaanpassungskonzept und -management gefordert. Stephan Latzko hofft nun, dass der Antrag bewilligt und sie die erste Stadt mit einem oder einer Klimaanpassungsmanager/in in MV sein werden. Ebenfalls auf Verstärkung hofft das Amt Treptower Tollensewinkel, das bisher das einzige Amt mit einem Klimaschutzmanagement in MV war.

Interessant für die größeren Städte war auch die Paketbahn, die Pakete der Deutschen Post DHL mit einer neuen Sonder-Linie der Nahverkehr Schwerin GmbH durch Schwerin transportiert und so zu einem umweltfreundlicheren und ermissionsärmeren Lieferverkehr beiträgt.

Dies waren nur einige Beispiele aus der Austauschrunde am Nachmittag des Netzwerktreffens – das Berufsbild und die Tätigkeiten von Klimaschutzmanager/innen sind äußerst vielfältig!

Angebote der LEKA MV

Wer mehr über alle Klimaschutzmanager/innen im Bundesland MV wissen will, findet eine Übersicht mit Kontaktdaten auf unserer Website hier.

Wenn Sie selbst auch Klimaschutzmanager/innen in Ihrem Amt oder Ihrer Kommune haben wollen, sprechen Sie unsere Kommunalberatung an oder informieren Sie sich in unseren Schulungen zum kommunalen Klimaschutzmanagement. Sie finden die Aufzeichnungen in unserer Mediathek.

Eine Weiterbildung zum Klimaschutzmanager können Sie beispielsweise hier machen. Aktuelle Stellenangebote in ganz Deutschland finden Sie hier.

 

Aufnahme ins Netzwerk

Sie möchten als Vertreterin oder Vertreter für Klimaschutzfragen Ihrer Kommune beim nächsten Netzwerktreffen dabei sein? Dann melden Sie sich gerne bei unserer Koordinatorin des Netzwerkes:

Kontakt:

Gudrun Stark
Telefon: +49 152 22537098

E-Mail: gudrun.stark@leka-mv.de

 


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