Visualisierung von Windkraftanlagen mit Augmented Reality

Stefan Quasinowski von LandPlan OS erklärt den Einsatz von Augmented Reality

Visualisierung von Windkraftanlagen mit Augmented Reality: Mehr Klarheit, weniger Missverständnisse

In der Planung von Windkraftanlagen haben Kommunen eine große Verantwortung: Sie müssen die Belange von Investor*innen, Bürger*innen und Umweltschützer*innen unter einen Hut bringen. Doch wie gelingt das am besten? Die Antwort könnte in einer anschaulichen Visualisierung liegen, die allen Beteiligten eine klare Vorstellung des Projekts vermittelt – und genau hier setzt die Visualisierungslösung von LandPlan OS an, die auf Basis der Passage-Plattform entwickelt wurde. Im Gespräch erklärt Stefan W. Kauling, Geschäftsführer von LandPlan OS, wie Augmented Reality die Planung und Kommunikation für alle Seiten einfacher machen kann.

LEKA MV: Herr Kauling, wie funktioniert so eine Visualisierung eigentlich? Was ist damit technisch möglich?

Stefan W. Kauling: Unsere Visualisierungssoftware basiert auf der Passage-Plattform, welche von der aratall GmbH (einem Spin-Off der LandPlan OS) entwickelt wurde. Sie beruht auf einer Landschaftsversion eines Urbanen Digitalen Zwillings (UDZ). Das bedeutet: Wir nutzen Geodaten, um eine virtuelle, realitätsnahe Nachbildung der Umgebung zu schaffen. Hier können wir nicht nur die geplanten Windkraftanlagen platzieren, sondern auch verschiedene Wetterbedingungen simulieren, Schattenwürfe anzeigen und die Anlagen zu jeder Tages- und Jahreszeit aus verschiedenen Perspektiven betrachten. Spannend ist auch, dass die Software als Multi-User-Plattform funktioniert, sodass mehrere Personen gleichzeitig im Plan arbeiten und sich austauschen können – und das auf allen gängigen Geräten.

LEKA MV: Klingt spannend! Für wen eignet sich eine solche Visualisierung besonders?

Stefan W. Kauling: Besonders für Bürgermeister*innen, Gemeindevertreter*innen und Amtsmitarbeiter*innen ist die Visualisierung hilfreich, da sie oft mit Bürgerfragen konfrontiert werden. Bürger*innen haben meist viele Bedenken und wollen genau wissen, wie sich eine neue Windkraftanlage auf ihr Umfeld auswirken wird. Hier setzen wir an: Die Visualisierung schafft Transparenz und zeigt, wie das Projekt später aussehen könnte – ganz ohne komplizierte Erklärungen oder technische Pläne, die Laien oft nicht nachvollziehen können. Und durch den virtuellen „Rundgang“ kann jeder selbst beurteilen, wie sich die Anlagen ins Landschaftsbild einfügen.

Stefan W. Kauling assistiert Bürgermeister Mirko Ehmke beim Ausprobieren der Augmented Reality Technologie

Stefan W. Kauling assistiert Bürgermeister Mirko Ehmke beim Ausprobieren der Augmented Reality Technologie

LEKA MV: Und wie sieht es mit der praktischen Anwendung aus? Wo und wann setzen Kommunen diese Visualisierungen ein?

Stefan W. Kauling: Das Schöne an der Passage-Plattform ist, dass sie sich flexibel in jeder Planungsphase einsetzen lässt. Ob bei der ersten Prüfung von Standortpotenzialen oder im Rahmen von Bürgerinformationsveranstaltungen: Die Visualisierung ist ein Mittel, um Bürger frühzeitig einzubeziehen und Bedenken offen zu besprechen. Oft werden wir auch im fortgeschrittenen Genehmigungsverfahren hinzugezogen, wenn es darum geht, die Projekte für Gutachten oder den Denkmalschutz verständlich darzustellen. Zudem können mit den Weiterentwicklungen auch Freiflächenphotovoltaikanlagen, Freileitungen oder Umspannwerke dargestellt werden. Mit der Möglichkeit, die Modelle über Augmented Reality (AR) auf Tablets direkt vor Ort zu erleben, gewinnen alle Beteiligten eine noch anschaulichere Perspektive.

LEKA MV: Warum ist eine Visualisierung aus Ihrer Sicht so wertvoll?

Stefan W. Kauling: Ganz einfach: Eine Visualisierung ermöglicht es, sich das Projekt tatsächlich zu sehen, statt sich nur ein vages Bild im Kopf machen zu müssen. Das erleichtert die Kommunikation enorm. Statt zu sagen „Stellen Sie sich das so vor …“, sehen die Menschen direkt, wie das Endergebnis aussieht. Dabei geht es nicht darum, eine positive oder negative Haltung zu fördern, sondern eine neutrale, objektive Basis zu schaffen, auf der diskutiert werden kann. Die Vorteile liegen auf der Hand: Missverständnisse werden vermieden, die Diskussion wird sachlicher und die Planung kann schneller und reibungsloser verlaufen.

Teilnehmer*innen und das LEKA Mitarbeiterin probieren zusammen Augmented Reality aus

Teilnehmer*innen und das Team der LEKA MV probieren zusammen Augmented Reality aus

LEKA MV: Vielen Dank für die spannenden Einblicke! Zum Abschluss – was empfehlen Sie interessierten Kommunen?

Stefan W. Kauling: Schauen Sie sich doch unser Praxisbeispiel aus Grambow an! Hier wurde die AR Komponente unserer Visualisierungslösung erfolgreich eingesetzt, und das Ergebnis spricht für sich. Den Film dazu finden Sie hier. Wer mehr erfahren möchte, kann sich gerne auf der Website von LandPlan OS informieren: landplan-os.de oder weitere Materialien auf der AR4wind-Ergebnis-Website, einem abgeschlossenen Forschungsprojekt an dem wir beteiligt waren, anschauen.

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Fazit

Visualisierungen machen Windkraftprojekte greifbar und schaffen Transparenz – ein Gewinn für Kommunen und Bürger*innen. Sie erleichtern die Planung, fördern sachlichen Dialog und helfen, die Energiewende vor Ort erfolgreich umzusetzen.

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