Freiflächen-Solarthermieanlagen der Stadtwerke Greifswald

Entdeckertour durch MV: Sonnenwärme im Greifswalder Stadtnetz

Am 14. Juni begrüßte das Team der LEKA MV Kommunalvertreter*innen und Amtsmitarbeitende in Greifswald. Die Plätze für die Besichtigung der großflächigen Solarthermieanlage der Stadtwerke Greifswald sind schnell ausgebucht gewesen. Das zeigt, viele Kommunalvertreter*innen und Amtsmitarbeitende beschäftigt die kommunale Wärmeplanung und sie fragen sich, welche Formen der erneuerbaren Energien eine tragfähige Systemkomponente für ihre Kommune sein könnten.

Die Hanse- und Universitätsstadt ist seit 2021 mit dem European Energy Award ausgezeichnet. Das spiegelt sich unter anderem in den Plänen der Stadt zur Energieversorgung: Die Stadtwerke Greifswald haben im Juni 2018 bei der ersten Ausschreibung für innovative Systeme zur Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) bei der Bundesnetzagentur den Zuschlag für ihr Projekt erhalten. Auch mit ihrer großflächigen Solarthermieanlage zählen die Stadtwerke Greifswald deutschlandweit zu den Vorreitern in der erneuerbaren Wärmeversorgung.

Großflächige Solarthermieanlage der Stadtwerke Greifswald

In Greifswald liegt der innovative Schwerpunkt auf dem Solarthermie-Kollektorfeld von rund 18.732 m² Kollektorfläche. Dieses speist seit dem Jahr 2022 ca. 8.000 MWh in das Fernwärmenetz der Stadt und kann den Jahreswärmebedarf von ca. 800 Haushalten decken. Damit sind die Stadtwerke Greifswald deutschlandweit Vorreiter für die Realisierung eines KWK-Systems mit großflächiger Solarthermie.

 

Sonnenwärme einfach mal spüren

In der nahe des Kraftwerksparks gelegenen Speisewerft Greifswald konnten die Teilnehmenden zunächst einer fachlichen Einführung ins Thema durch die Stadtwerke Greifswald folgen. Robert Kauert, Bereichsleiter Erzeugung und Wassergewinnung sowie Prokurist der Stadtwerke gab einen Einblick in die Wärmeversorgung und den Transformationsplan der Wärmeversorgung: Die Hansestadt verfügt über mehrere Energieerzeugungsanlagen, die über das Stadtgebiet verteilt sind. Insgesamt wird Wärme über ein 90 Kilometer langes Fernwärmenetz in die Haushalte geliefert. Während der Führung über das Kraftwerksgelände beantwortete Kraftwerksleiter Rico Donath den Anwesenden viele Einzelfragen und ermöglichte anhand eines Anschauungsmodells, die Wärme zu spüren.

 

 

Greifswalds Dekarbonisierung nimmt auch durch die großflächige Solarthermieanlage Fahrt auf

Das iKWK-Konzept (innovative Kraft-Wärme-Kopplung) setzt auf mehrere Systemkomponenten und wird sich in den kommenden Jahren weiterentwickeln. Die Planungen für die kommunale Wärmewende sind in Greifswald im Jahr 2017 gestartet. Aktuell befindet sich der Transformationsprozess in der Umsetzungsphase. Wie vielerorts wird das Netz auch heute noch zum überwiegenden Teil mit Erdgas betrieben. Allerdings wird der Wärmebedarf in den Sommermonaten bereits jetzt über die Erzeugung der Solarthermie abgedeckt und die Anlage ist Wasserstoff-ready geplant.

Greifswald will 2035 klimaneutral sein

Oberstes Ziel der Stadt Greifswald ist die Klimaneutralität bis 2035 zu erreichen. Dafür wurde die Hansestadt „Masterplankommune“. Die innovative Kraft-Wärme-Kopplung besteht in Greifswald aus einer neuen KWK-Anlage, der Solarthermieanlage, aus Großwärmepumpen, die noch in diesem Jahr in Betrieb gehen werden und einer Power-to-Heat-Anlage, mit der Wasser durch Strom erhitzt wird. Alle Komponenten müssen gemeinsam geregelt und gesteuert sein, so dass der Systemcharakter gegeben ist. Ein Wärmespeicher mit einem Volumen von 80.000 Kubikmeter Wasser wird derzeit auf dem Kraftwerksgelände errichtet. Dieser wird die überschüssige Wärme aus dem Tag für die Abendstunden speichern. Greifswald gehört zu den Vorreitern und hat bereits einige Kommunen inspiriert, seinem Vorbild nachzueifern.

Weitere Vorhaben in Mecklenburg-Vorpommern: großflächige Solarthermieanlage der Stadtwerke Stralsund

Die ersten Solarmodule der Stadtwerke Stralsund werden im Jahr 2024 installiert. Diese Freifllächen-Solarthermieanlage soll zukünftig jährlich über 11 GWh Wärme produzieren. Mit dieser Leistung wird mehr als 10 Prozent des Netzbedarfs des Fernwärmegebietes Knieper/Grünhufe gedeckt. Die Inbetriebnahme und Einspeisung in das Netz wird voraussichtlich Mitte 2025 erfolgen. Der Errichter der Anlage ist die Viessmann Deutschland GmbH. Weitere Informationen finden Sie auf der Website der Stadtwerke Stralsund.

Fazit

Am 14. Juni besuchte das Team der LEKA MV mit Kommunalvertretern und Amtsmitarbeitenden Deutschlands größte Solarthermieanlage in Greifswald. Die Hanse- und Universitätsstadt Greifswald, ausgezeichnet mit dem European Energy Award, hat ein innovatives Kraft-Wärme-Kopplungssystem (KWK) entwickelt, das seit 2022 etwa 8.000 MWh Solarthermie in das städtische Fernwärmenetz einspeist. Ziel der Stadt ist es, bis 2035 klimaneutral zu sein, wofür ein umfassendes Konzept mit verschiedenen Energieerzeugungsanlagen, einschließlich einer neuen KWK-Anlage und Großwärmepumpen, umgesetzt wird. Die Besichtigungstour bot den Teilnehmenden detaillierte Einblicke in die Funktionsweise der Anlage und die langfristigen Pläne zur Dekarbonisierung. Die LEKA MV fördert durch solche Touren den Wissensaustausch und die Inspiration für eine kommunale Energiewende.

 

Die Entdeckertour durch MV: Ein Angebot der LEKA MV 

Die Entdeckertour durch MV gibt es 2021. Die Kommunalberatung möchte die Energiewende erlebbar machen und gerade Kommunalvertretern die Möglichkeit geben, verschiedene Arten von erneuerbaren Energien kennenzulernen. So kann sich jede*r Bürgermeister*in und jede*r Verwaltungsmitarbeitende für die ganz persönliche Energiewende im eigenen Ort inspirieren lassen.


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