Sonnenenergie im Alltag Teil 2

Sonnenenergie im Alltag: Inspiration für eine grünere Zukunft – Teil 2

Vier persönliche Geschichten aus dem Team der LEKA MV über die vielfältige Nutzung von Solarenergie

Die Nutzung erneuerbarer Energien, insbesondere der Solarenergie, ist für das Erreichen der Klimaziele auf Landes- und Bundesebene von großer Bedeutung. Um zu verstehen, wie Solarenergie im Alltag genutzt wird, haben wir vier unserer Mitarbeitenden nach ihren persönlichen Erfahrungen gefragt. Ihre Erzählungen verdeutlichen die Vielfalt und Kreativität im Umgang mit Solarenergie und die damit verbundenen Vorteile. Im zweiten Teil unserer Porträtreihe geben Ralf Stüber und Jonathan Metz Einblicke in ihre Erfahrungen mit der Nutzung von Sonnenenergie in ihrem persönlichen Umfeld.

Solarenergie für die Lagerhalle

Unser Technischer Berater Ralf Stüber entschied sich für eine Dach-PV-Anlage auf seiner Lagerhalle, dem Klimaschutz zuliebe. Ralf geht davon aus, dass sich die 2013 installierte PV-Anlage bis 2025 energetisch amortisiert hat. Die finanztechnische Amortisation steht in Abhängigkeit von den gültigen Stromversorgerpreisen. Bleibt die Finanzierung oder der Kreditdienst unberücksichtigt, beträgt die aktuelle Ersparnis pro Jahr ca. 2.000,00 €. Ebenfalls berichtenswert: durch die Anlage wurde im Jahr 2022 eine CO2-Emission in Höhe von 3.080,88 Kilo vermieden. Um diese CO2 Ersparnis zu erreichen hätten man 196 Bäume pflanzen müssen. Hochgerechnet auf die vergangenen zehn Jahre entspräche das mittlerweile schon einem kleinen Wald.

Welche Gründe führten dazu, dass du dich für die Installation einer Dach-PV-Anlage auf deiner Lagerhalle entschieden hast?

Ralf: Es galt bereits zum damaligen Zeitpunkt der Grundsatz „nicht nur grün reden, sondern auch grün handeln“. Der Entwurf der Halle und die entsprechende Dachkonstruktion wurden so gewählt, dass eine maximale PV-Leistung in Höhe von 30 kWp installiert werden kann. Die Frage nach dem Warum kann mit dem preislichen Gefüge der zurückliegenden Jahre beantwortet werden: Bereits im Jahr 2013 konnte man von einer weiteren kontinuierlichen Preissteigerung für Elektroenergie ausgehen. Die vorhandene Anlage wurde auf den eventuellen Verbrauch mit einem Anteil an Sicherheit konzipiert und gebaut und sichert somit den wesentlichen Teil unseres Strombedarfs ab.

Wie groß ist deine Anlage und was hat dich das damals gekostet?

Ralf: Die Installierte Leistung betrug im Jahr 2013 insgesamt 8,7 kWp. Zusätzlich verfügt die Anlage über einen Speicher in Höhe von 10 KWh. Die Investitionskosten inklusive Speicher, Wechselrichter, Montage und Module betrugen damals ca. 28.000 €. Vor drei Jahren wurde der Nassbatterie-Speicher gegen einen Lithium-Eisenspeicher ausgetauscht. Durch die Kulanzregelung des Energieunternehmens wurde der Eigenanteil auf 1.800 € begrenzt. Die solaren Stromerträge werden durch die Betriebssoftware der PV-Anlage und des Speichers digital erfasst und ausgewertet, somit konnten wir rückblickend für das Jahr 2022 einen solaren Ertrag in Höhe von 7.683 kWh verzeichnen. 

Hattest du mit bürokratischen oder technischen Herausforderungen bei der Installation und Wartung der PV-Anlage zu kämpfen? Wie bist du damit umgegangen?

Ralf: Zum Zeitpunkt der Planung und Installation der Anlage gab es keine größeren Herausforderungen in Bezug auf die Antragstellung oder die Genehmigung. Das Gebäude bzw. das Dach wurde bereits bei der Planung für die Aufnahme von Lasten für die PV-Anlage berücksichtigt. Demnach waren keine erhöhten Aufwendungen erforderlich. Mein Tipp: Grundsätzlich sollte im Vorfeld bei PV-Anlagen mit einer Leistung über zehn KWp ein klärendes Gespräch mit dem Energieversorger / Netzbetreiber über die Möglichkeiten und Bedingungen gesucht werden.

 

Innovative Fassaden-PV in Mietverhältnissen

Unser Kommunalberater Jonathan Metz entschied sich erst kürzlich für eine Fassaden-PV-Anlage, da eine Dach-PV-Anlage aufgrund seines Mietverhältnisses und eines bevorstehenden Umzugs nicht sinnvoll war. Durch Fördermittel konnte er einen Großteil der Kosten decken. Die Installation beeinflusste sein Energie-Nutzungsverhalten positiv, indem er den Verbrauch stärker in sonnige Tageszeiten verlegte. Trotz Herausforderungen bei der Ausrichtung und Installation der Anlage konnte er eine effiziente Lösung finden, die sich harmonisch in die Architektur seines Hauses einfügt.

Was hat dich dazu bewogen, eine Fassaden-PV-Anlage an der Außenwand eures Hauses zu montieren, warum kein Dach-PV?

Jonathan: Ursprünglich wollten wir eine Dach-PV-Anlage auf dem Haus installieren. Da wir dort allerdings nur zur Miete wohnen und demnächst nochmal in ein Nachbarhaus umziehen werden, war die Investitionssumme für die sehr überschaubare Nutzungsdauer zu hoch. Durch die Förderung des Landes MV haben wir zwei Drittel der Fassaden-Anlage finanziert bekommen.

Wie hat sich die Installation auf dein Energie-Nutzungsverhalten ausgewirkt?

Jonathan: Ich achte darauf, den Verbrauch stärker in die sonnigen Tageszeiten zu legen. Mit unserem Elektroauto haben wir jedoch einen sehr großen Verbraucher und die Leistung der beiden Module von maximal 600 Watt ist für das Aufladen des Akkus nicht hinreichend. Eine Verknüpfung mit der Wallbox haben wir leider noch nicht hinbekommen, um den Strom wirklich dann zu speichern, wenn er erzeugt wird. Dies wäre mit einer richtigen Dach-PV mit Einbindung in das Energiemanagement deutlich einfacher.

Welche technischen und architektonischen Herausforderungen gab es bei der Installation und Nutzung deiner Fassaden-PV-Anlage zu beachten?

Jonathan: Man muss überlegen, wo die Anlage möglichst gut ausgerichtet aufgehängt werden kann. Unsere Giebelseite hat annähernd eine Südausrichtung und ist bereits mit einem Panel für Solarthermie belegt. Daneben fügen sich die beiden PV-Module nun ganz gut ein. Diese sind jedoch mit einer neigbaren Halterung ausgestattet, so dass sie nicht flach an der Wand hängen, sondern für einen besseren Ertrag geneigt werden können.

Die Herausforderung lag darin, die optimale Ausrichtung bei möglichst geringer gegenseitiger Verschattung der beiden Module zu erreichen.

 

Im ersten Teil unserer Porträts geben Janina Kuhrt und Gudrun Stark Einblick in Planung, Nutzung und Vorteile ihrer PV-Anlagen. Den vollständigen Artikel können Sie hier nachlesen.

Mit den Geschichten unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter möchten wir aufzeigen, wie vielfältig die Anwendungsmöglichkeiten von Solarenergie sind und wie sie unser tägliches Leben bereichern können. Von der Balkon-Solaranlage in einer Mietwohnung über die umfassende Energiewende im Eigenheim bis hin zur beruflichen Nutzung – Solarenergie bietet für jede und jeden eine Möglichkeit, aktiv zum Klimaschutz beizutragen.

Übrigens: Für Mieter/innen in MV sind sogar weiterhin Fördergelder in Höhe von 500 Euro für eine Balkonanlage möglich, abzurufen auf den Seiten des Landesförderinstitutes www.lfi-mv.de/foerderfinder/mini-solaranlagen.

 

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