Windenergieanlagen-Notfall-Informationssystem (WEA-NIS)

Windpark

Umgeknicktes Windrad – wie Kommunen und Betreiber die Sicherheit von Windenergieanlagen erhöhen können 

Ein Mitte August 2023 umgeknicktes Windrad in Dölitz bei Gnoien (Landkreis Rostock) ging durch die Medien. Zunächst brachen Teile des Flügels ab, dann knickte der Mast ab und fiel zu Boden.

Ursachen

Schwere Stürme, Blitzeinschläge oder veraltete Technik können Beschädigungen an Windrädern hervorrufen. Hier handelte es sich nach Aussagen der Medien um eine Verkettung ungünstiger Ereignisse.

Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass das wieder passiert?

Einige fragen sich nun, wie wahrscheinlich ist es, dass dies auch bei den Windrädern vor meiner Haustür passiert. Die Antwort lautet: Nicht sehr wahrscheinlich.

Windräder sind normalerweise sturmsicher. Bei Windgeschwindigkeiten ab 25 Metern pro Sekunde werden sie abgebremst und die Rotorblätter werden in Fahnenstellung gedreht, die dem Wind keine Angriffsfläche mehr bietet.

Wenn Windenergieanlagen älter als 20 Jahre sind, dann entscheidet ein Gutachten, ob die Windenergieanlage noch weiterlaufen kann. Wenn eine Anlage nachgewiesenermaßen noch in Ordnung ist, kann sie bei einer ordnungsgemäßen Wartung weiterbetrieben werden.

Maßnahmen

In einem OZ Artikel heißt es, dass der TÜV nach dem Zusammenbruch des Windrades in Gnoien regelmäßigere Kontrollen durch unabhängige Stellen zur Einhaltung von Sicherheitsregeln vorschlägt.

Seit über 20 Jahren können sich Betreiber freiwillig in ein sogenanntes Windenergieanlagen-Notfall-Informationssystem (WEA-NIS) eintragen lassen. Es handelt sich dabei um eine Datenbank, die ein schnelleres und einfacheres Abrufen von relevanten Daten für Rettungseinsätze an Windenergieanlagen ermöglicht. Rettungsleitstellen können über eine eindeutige Anlagenkennung den Standort, Zufahrtskarten und Anlagendaten abrufen, wenn Sach- oder Personenschäden vorkommen.

WEA-NIS werden bei Windenergieanlagen an Land deutschlandweit bisher von rund 63 % Betreibern genutzt (Stand Dezember 2022). Auf Nachfrage erfuhren wir, dass in MV mit 77 % überdurchschnittlich viele Windenergieanlagen darin registriert sind – die Anlage in Gnoien gehört nicht dazu.

Die Nutzung ist bislang für alle Leitstellen, dazu gehören auch Polizei- und Feuerwehrstationen, kostenlos.

Was können Kommunen konkret tun?

Amtsverwaltungen, der Bürgermeister und auch die (örtliche) Feuerwehr sollten eine Liste aller aktuellen Windradbetreiber mit Ansprechpartnern vorliegen haben. Wie diese recherchiert werden können, zeigt unser Beiblatt zum Musteranschreiben von Altanlagenbetreibern. Des Weiteren können Kommunen Anlagenbetreiber fragen, welche Sicherheitssysteme vorhanden sind und sich bei der (örtlichen) Feuerwehr erkundigen, ob und wie diese auf Störfälle, z.B. auf einen Brand, vorbereitet wären.

 

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